Theater Regie
Regie führen heißt aus unterschiedlichsten Persönlichkeiten ein Ensemble formen, denn nur im Miteinander kann Theater wirklich gelingen.
Schon als Kind wollte ich zum Theater. Kein Wunder, denn mein Vater war Theatermaler und nahm mich regelmäßig mit in die Werkstätten und hinter die Bühne. Ich wusste – Theater ist meine Welt.
Mit großem Engagement studierte ich Theaterwissenschaft, schloss das Studium ab und bekam im Anschluss eine Stelle als Regieassistentin am Bayerischen Staatsschauspiel. Und hier wurde mir klar – meine Leidenschaft und meine Fähigkeiten liegen in der Theaterregie.
Mittlerweile kann ich auf über 90 Inszenierungen zurückblicken – an verschiedenen Stadttheatern, an der Schauspielschule, die ich sieben Jahre geleitet habe, in der freien Szene, im Kabarett und mit diversen Musikformationen. Auch die Amateurtheatergruppe, mit der ich seit über 25 Jahren zusammenarbeite, ist ein wichtiger Bestandteil meiner künstlerischen Arbeit.
Inszenieren ist Führung pur. Schauspielerinnen und Schauspieler wollen gefördert, gefordert und in ihrer Individualität gesehen werden. Mit dem einen arbeite ich über Körper und Emotionen an seiner Figur, während die andere über eine gemeinsame rationale Auseinandersetzung zu ihrer Rolle findet. Regie führen heißt aus unterschiedlichsten Persönlichkeiten ein Ensemble formen, denn nur im Miteinander kann Theater wirklich gelingen. Regie führen heißt aber auch, klare Grenzen zu setzen und unpopuläre Entscheidungen zu treffen.
Ein besonders wichtiger Bestandteil aller meiner Inszenierungen ist Musik, auch und gerade im Schauspiel. Sei es live oder eingespielt, sei es instrumental oder gesungen – ohne Musik ist Theater für mich nicht denkbar. Aus diesem Grund arbeite ich sehr gerne mit Musikerinnen und Komponisten zusammen – und natürlich mit Bühnen- und Kostümbildnerinnen. Das Besondere unserer Arbeit ist, dass alles an einem festgelegten Tag, zu einer ganz bestimmten Uhrzeit definitiv fertig sein muss. Diese Mischung aus Erleichterung und gleichzeitigem Lampenfieber, wenn dann die Premieren-Vorstellung beginnt, das ist es, was ich in meinem Leben nicht missen möchte.